Foto: Brigitte Foysi
Der Brautstrauß
Der Brautstrauß gehört zur Braut wie der Bräutigam und das Brautkleid. Ohne den Brautstrauß ist die Braut einfach nicht komplett!
Er ist Teil des Hochzeitskonzepts und dennoch ein strahlender Mittelpunkt: Der Brautstrauß ist eins der wichtigstes Accessoires des Hochzeitstages!
Foto: Brigitte Foysi
Die Tradition des Brautstraußes
Die Tradition des Brautstraußes existiert erst seit der Renaissance. Vorher bestand der Blumenschmuck der Braut aus einem Blütenkranz, der im Haar getragen wurde. War die Braut Jungfrau, trug sie einen Myrtenkranz, bei einer zweiten Hochzeit wurden Orangenblüten verwendet.
Als der Brautstrauß in Mode kam, hatte er einen vorrangig praktischen Zweck. Die damals üblicherweise vernachlässigte Körperhygiene und der reichliche Einsatz von Weihrauch während der Trauung sorgten für schlechte Luft in der Kirche. Der Brautstrauß der Renaissance war ein reiner Duftstrauß und die wohlriechenden Blüten und Kräuter sollten einer Ohnmacht der Braut vorbeugen.
Erst im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte entwickelte sich der Brautstrauß von einem (notwendigen) Duftaccessoire zum “Hingucker” der heutigen Zeit. Dabei wurden anfangs vor allem rote Rosen verwendet, einerseits wegen ihres Duftes, andererseits wegen ihrer Farbe, denn rot ist die Farbe der Liebe. Je üppiger und exklusiver der Brautstrauß war, umso vermögender das Brautpaar. Der Brautstrauß wurde zum Statussymbol für den Wohlstand der sich verbindenden Familien.
Heute soll der Brautstrauß vor allem eins sein: so einzigartig wie die Braut!
Foto: Diana Frohmüller
Der Brautstrauß – ein wichtiges Accessoire
Traditionell sucht der Bräutigam den Brautstrauß aus und überreicht ihn seiner Braut vor oder in der Kirche. Das ist inzwischen allerdings eher unüblich. Meist kümmert sich die Braut mit dem Floristen zusammen um den gesamten Blumenschmuck für die Hochzeit und bestellt dann auch gleich ihren Brautstrauß. Schließlich weiß sie selbst am besten, was zu ihrem Brautkleid passen wird!
Der Brautstrauß wird in der Regel mit der restlichen Blumendekoration in die Hochzeitslocation geliefert oder vom Trauzeugen oder dem Hochzeitsplaner am Hochzeitsmorgen abgeholt und der Braut gebracht.
Heute ist es üblich, dass die Braut mit ihrem Brautstrauß zur Trauung erscheint und ihn nicht erst dann überreicht bekommt. Deshalb darf der Brautstrauß in der Eile des Aufbruchs auf keinen Fall vergessen werden! Ein kleiner Tipp: Klebe Dir einen Zettel auf Augenhöhe an die Tür, der Dich und Deine Begleiter daran erinnert, den Blumenstrauß mitzunehmen.
Dein perfekter Brautstrauß
Ungefähr sechs Monate vor der Hochzeit solltest Du Dich um das Thema Blumendekoration und Brautstrauß kümmern. Vereinbare einen Termin bei dem Floristen Deiner Wahl und plane dafür mindestens zwei Stunden ein. Denn es gibt viel zu besprechen: den Blumenschmuck für die Trauung, Tisch- und Raumschmuck für die Location, Blumenkörbchen für die Blumenkinder, Sträuße für die Brautjungfern und natürlich den Brautstrauß.
Bei der Form des Brautstraußes und der Blumenauswahl hast Du die Qual der Wahl: Biedermeier-Form, Tropfen-, Wasserfall- oder lieber Zepter-Form? Achte darauf, dass der Strauß in seinem Stil zum Brautkleid passt. Was die Größe angeht, sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt, aber es sollte bedacht werden, dass der Brautstrauß von der Braut über einen längeren Teil des Tages in der Hand gehalten wird; er darf also nicht zu schwer sein.
Bei der Wahl der Blumen solltest Du Dich nach der Saison richten. Pfingstrosen gehören zu den beliebtesten Brautstraußblüten, sind aber zum Besispiel im Oktober nicht nur sehr schwer zu bekommen, sondern dann auch sehr teuer. Lass Dich von Deinem Floristen beraten, welche Blumen zum Zeitpunkt Eurer Hochzeit zur Verfügung stehen. Von Januar bis Dezember: Es gibt in jeder Jahreszeit wunderschöne Blumen für Deinen Brautstrauß.
Rosen sind das ganze Jahr über erhältlich, aber lass Dich doch von den Blumen der Saison inspirieren: Tulpen, Narzissen, Schneeball oder Vergissmeinnicht im Frühling, Pfingstrosen, Nelken, Wicken, Glockenblumen im Sommer, Dahlien, Hortensien, Goldrute, Färberdistel, Ringelblume im Herbst, Amaryllis, Christrose, Alpenveilchen, Silberbatt im Winter. Je nach Jahreszeit passen Gräser, Eukalyptus, Heidelbeere oder Kiefernzweige sehr schön zu den Blumen.
Natürlich kannst Du Deinen Brautstrauß auch der “Sprache der Blumen” entsprechend zusammenstellen. Das hat eine lange Tradition: Jede Blume hat ihre bestimmte Bedeutung und mit ihrer Wahl ist eine Botschaft verbunden. Die Rose steht für die Liebe, die Chrysantheme für Beständigkeit, Nelken für Leidenschaft, Ranunkeln für Romantik, Calla für Eleganz, Gerbera für Fröhlichkeit und das Schleierkraut drückt Hingabe und Reinheit des Herzens aus.
Lass Deinen Brautstrauß nach Wunsch binden und die Stiele mit einem passenden Band umwickeln. Vielleicht hast Du nach der Abänderung Deines Brautkleids noch Stoff übrig, den man dafür verwenden kann. Schön sind auch längere Seidenbänder, die die Farben der Blumen aufnehmen.
Passend zum Brautstrauß wird für den Bräutigam ein Anstecker gebunden. Auch die Sträuße der Brautjungfern können kleinere und schlichtere Varianten des Brautstraußes sein.
Foto: Maigut Fotografie
Ein praktischer Tipp
Während der Trauung sollte der Brautstrauß nicht auf dem Tisch oder Altar abgelegt werden. Das drückt die liegende Seite ein und viele Blüten verfärben sich dann schnell braun. Das wäre schade für die Fotos, die nach der Trauung gemacht werden. Es sollte also entweder eine leere Vase (ohne Wasser) für den Strauß bereitstehen oder aber Trauzeugin oder Brautjungfer hält ihn während der Zeremonie in der Hand.
Der Brautstrauß-Wurf
Auch diese Tradition ist schon alt. Irgendwann im Laufe der Feier versammeln sich die unverheirateten weiblichen Gäste und die Braut wirft ihren Brautstrauß über die Schulter hinweg in die Menge. Der Aberglaube besagt, dass die Frau, die den Strauß fängt, als Nächste heiraten wird.
Wenn Ihr diese schöne Tradition in Eure Feier einbauen wollt, überlege erst, ob Du wirklich Deinen Brautstrauß oder einen “Wurfstrauß” werfen willst. Ein Wurfstrauß ist eine schlichtere Variante des Brautstraußes, die vom Floristen nur für diesen Zweck gebunden wird.
Besprich mit dem DJ, bei welchem Lied der Brautstrauß-Wurf passieren und ob er diesen anmoderieren soll. Achte beim Werfen darauf, den Strauß mit viel Schwung gerade nach hinten zu werfen. Wenn Du ihn eher nach oben wirfst, erreicht der Strauß womöglich gar nicht die wartenden Damen und fällt auf den Boden.
Die Aufbewahrung des Brautstraußes
Wenn Du Deinen Brautstrauß aufbewahren willst, stelle ihn nicht mehr ins Wasser, sondern hänge ihn für zwei Wochen kopfüber an einem dunklen, kühlen Ort auf. So behalten die Blumen beim Trocknen schön ihre Form. Anschließend solltest Du den Strauß mit Klarlack oder Haarspray besprühen, damit die Blüten nicht brüchig werden. Eine professionelle Konservierung mit Silikagel oder Wachs bieten Floristen an. Alternativ kannst Du auch nur einzelne Blüten trocknen und zum Beispiel in einem tiefen Bilderrahmen aufbewahren.
Jetzt wünschen wir Dir viel Spaß beim Aussuchen der schönsten Blumen für Deinen schönsten Tag!
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